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Googles Milliarden in Deutschland – große Chance oder strategische Fehlentscheidung für unsere digitale Zukunft?



Google investiert 5,5 Milliarden Euro in neue Rechenzentren in Deutschland – eine Nachricht, die zunächst begeistert: neue Arbeitsplätze, mehr digitale Infrastruktur, Fortschritt im KI-Zeitalter.
 Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Diese Investition könnte sich auch als strategische Fehlentscheidung für Deutschland erweisen – weniger wegen Googles Engagement, sondern wegen der Rahmenbedingungen, unter denen es stattfindet.

1- Fehlentscheidung: Wachsende Abhängigkeit von den USA
Deutschland begrüßt den Ausbau amerikanischer Cloud-Infrastruktur, statt eigene Kapazitäten zu priorisieren. Damit machen wir uns in einem zentralen Zukunftsbereich technologisch und wirtschaftlich abhängig.
 Rechenzentren, Hardware, Software, Chips – fast alles stammt aus den USA. Wenn US-Gesetze (etwa der CLOUD Act) Zugriffsrechte auf Daten gewähren oder Exportkontrollen greifen, bleibt Europa Zuschauer.

Fehler: Wir stärken fremde Souveränität, statt unsere eigene digitale Unabhängigkeit auszubauen.

2- Fehlentscheidung: Datenhoheit ohne echte Kontrolle
Selbst wenn Daten in Frankfurt oder München gespeichert werden – rechtlich und technologisch bleibt Google ein US-Konzern.
 Damit stellt sich die Frage: Wer kontrolliert eigentlich die sensibelsten Daten unserer Wirtschaft, Forschung und Verwaltung?
 Ohne klare europäische Rechts- und Technologiehoheit riskieren wir, dass Datenschutz nur noch symbolisch ist.

Fehler: Wir verwechseln Standortpolitik mit Datensouveränität.

3- Fehlentscheidung: Kapitalabfluss statt nachhaltiger Wertschöpfung
Von den 5,5 Milliarden Euro, die Google investiert, bleibt nur ein kleiner Teil langfristig in Deutschland. 
Ein Großteil fließt in importierte Hardware (z. B. Nvidia-Chips), Softwarelizenzen und Dienstleistungen aus den USA. 
Für den Standort bedeutet das: Wir bekommen die Gebäude – der eigentliche Wertschöpfungsanteil fließt ab.

Fehler: Wir messen Erfolg an Investitionssummen, nicht an nachhaltiger lokaler Wertschöpfung.

4- Fehlentscheidung: Kurzfristiger Infrastruktur-Fokus ohne strategische Eigenentwicklung
Politik und Wirtschaft feiern die Ansiedlung als Beweis für Deutschlands Attraktivität.
 Aber: Rechenzentren sind kein Zeichen eigener Innovationskraft – sie sind Infrastruktur für fremde Technologie.
 Wenn wir uns darauf beschränken, werden wir zum „Werkbank-Standort der Digitalisierung“, während Forschung, Chip-Design und KI-Entwicklung woanders stattfinden.

Fehler: Wir verwechseln Nutzerrolle mit Gestalterrolle.

5- Fehlentscheidung: Energie- und Sicherheitsrisiken unterschätzt
Große Rechenzentren sind energiehungrig. Trotz „grüner Cloud“-Versprechen bedeutet das: hoher Strombedarf, lokale Netzbelastung, zusätzliche CO₂-Last.
Auch Cyber-Risiken steigen – insbesondere, wenn Schlüssel-Infrastruktur zentralisiert und von einem globalen Anbieter abhängig ist.
Fehler: Wir unterschätzen die langfristigen Kosten digitaler Konzentration.

Googles Milliarden-Investition ist keine schlechte Nachricht – aber sie ist kein Selbstläufer für Deutschlands digitale Zukunft.
 Wenn wir jetzt nicht klar definieren, wie Datenhoheit, Wertschöpfung und technologische Eigenständigkeit gesichert werden, riskieren wir, in einer neuen Form digitaler Abhängigkeit zu landen.
Deutschland braucht nicht nur Rechenzentren – wir brauchen eigene Rechenmacht, eigene Chips, eigene Kontrolle.